Scheiß Wasserlack ….
… wer das Teufelszeug erfunden hat, sollte mal selber damit arbeiten! Die Meinungen scheinen ja weit auseinanderzudriften – zumindest in Lackiererkreisen. Für den Privatgebrauch erscheint mir Wasserlack aber nur bedingt verwendbar zu sein. Etwa wenn man eine beheizbare „Lackierkabine“ sein Eigen nennt!! Und zwar RICHTIG beheizbar …
Aber was ist passiert!?
Der Lackauftrag bei meinem ersten Lackierversuch mit Wasserlack war ja übelst; deshalb habe ich mir die Arbeit gemacht und habe alles mühsam wieder runtergeschliffen. Es war ja tatsächlich zu kalt um den Wasserlack ordentlich lackieren zu können – soweit lass ich mir das ja einreden. Ich verwende MIPA-Lacke, für die man (lt. Fachgeschäft) mindestens 23 Grad Raumtemperatur braucht um vernünftig lackieren zu können und auch eine korrekte Durchhärtung der Schichten zu erreichen. – Und die 23 Grad hatte ich ganz einfach um geschätzte 20 Grad unterschritten. Dass das nichts werden konnte leuchtet ein…
Diesmal habe ich alle Teile in meine kleine Lackierkabine gequetscht und dort drin erstmal ordentlich aufgeheizt. Und zwar habe ich erst geheizt als die Teile drin waren – um auch die „Werkstücke“ auf Temperatur zu bringen. Die Chemiekiste mit den Lacken und Verdünner (…) habe ich selbstredend auch mit aufgeheizt.
Um nichts dem Zufall zu überlassen habe ich mir noch eine neue Lackierpistole gekauft – man will ja nicht dreimal arbeiten! (ausserdem drängt die Zeit!!)
Also eigentlich optimale Voraussetzungen, möchte man meinen!
Der Lack hat sich beim Auftragen zwar etwas geziert, letztendlich habe ich aber dann doch gewonnen und das recht ordentlich hingekriegt.
(…)
Um das Drama jetzt etwas abzukürzen: Als ich die Teile nach 4 (!!!) Tagen (eigentlich) montieren wollte hätte ich die Bude am liebsten angezündet!
DER LACK IST NICHT AUSGEHÄRTET!!!!!
Füllerschicht = okay
Decklackschicht (Wasserlack) = nicht ausgehärtet
Klarlack = ausgehärtet
Hat schon mal jemand mit dem Daumen lustiges „Lackschichtenhinunherschieben“ gemacht? Is ja mal ein echter Effektlack!!!
So ne Scheisse, ich könnt echt alles in´s Eck schmeissen. Ich mach zwar gerne was noch mal, wenn´s nichts geworden ist – aber DREIMAL oder VIERMAL mach ich nicht so gern!
Das Einzige das hier hilft ist erstmal ein Bier aufmachen. Um Ludwig Thoma zu zitieren: „Man muss überlegen was man tun kann“
Ich hab mich für die Arschleckenvariante entschieden:
„Flüssiglack“ mit der Spachtel runterkratzen, durchgehärteten Lack anschleifen, und das Ganze dann mit VERNÜNFTIGEM MÄNNERLACK wieder anblasen.
Ich hab noch ein ganz klein Döschen Nitrolack aus vergangenen Zeiten im Giftschrank gefunden. Zwar handelt es sich um Silber – ein anderes Silber – allerdings ist mir das völlig egal, wenigstens die Kacke härtet ordentlich durch!! Weil noch mal mach ich das nicht!!!